Solar Powerbank? Lieber nicht!

Viele Besucher kommen auf Ihrer Suche nach einer Solar-Powerbank bei WattGeizer.com vorbei. Vermutlich, weil auf den Seiten häufig diese Begriffe verwendet werden. Tatsächlich biete ich jedoch keine einzige Solar Powerbank an. Die Powerbanks haben meist eine kleine Fläche. Das ist auch gut, weil man sie dann leichter von A nach B mitnehmen kann, z.B. in der Hosentasche. Diese Fläche wird nun von den Herstellern mit Solarzellen bestückt und dann mit dem zusätzlichen Benefit des solaren Aufladens verkauft. Aus meiner Sicht nur eine andere Art des Greenwashings, denn leistungsfähige Solarzellen brauchen noch immer Platz.

solar_powerbankNehmen wir einmal das Modell eines chinesischen Herstellers. Dieser gibt – im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern – Leistungswerte zu den eingebauten Solarzellen an. Die Solarzellen geben 250mA an die Powerbank ab. Die Powerbank ist 8.000mAh groß. Um diese komplett aufzuladen, bräuchte man 32 Stunden allerfeinsten Sonnenschein. In DE geht man in etwa von einem durchschnittlichen täglichen Ertrag aus, der der 4-fachen Stundenleistung entspricht (d.h. in Summe erhält man pro Tag die Ausbeute von ca. 4 Stunden Maximalleistung). Bei dieser Powerbank kann man also im Schnitt mit ca. 1000mAh Tagesertrag rechnen (im Sommer mehr, im Winter weniger).

D.h. die Powerbank ist in ca. 8 Tagen voll aufgeladen. Und dies auch nur, wenn sie draußen, unter freiem Himmel, aufgeladen wird. Hinter Fensterscheiben dürfte sich der Wert auf 16 Tage oder mehr ausdehnen, da Fensterscheiben Energie rauben (siehe auch den Bericht über das richtige Aufladen mit Solar-Ladegeräten). In meinen Augen ist so eine Solar-Powerbank nichts Halbes und nichts Ganzes, denn zu Hause an der Ökostrom-Steckdose lade ich meine Powerbank für unterwegs wesentlich günstiger und schneller auf, als mit dem eingebauten Modul und wenn ich auf Reisen bin, benötige ich ein Gerät, das mir einigermaßen verlässlich Energie für mein Smartphone & Co. spendet.

Zum Vergleich: Die bei WattGeizer.com angebotenen Solarladegeräte gehen bei einer Leistung von 650mA los (mal abgesehen von dem AA-Ladegerät von Camelion). Je nach Einsatzzweck und -ort empfehle ich meinen Kunden ganz unterschiedliche Solar-Ladegeräte in Verbindung mit unterschiedlichen USB-Powerbanks. Wenn Du trotzdem nach einer Powerbank mit Solarzellen suchst, achte unbedingt auf die Leistung der Solarzellen (nicht zu verwechseln mit der Leistung der Powerbank) und einigermaßen Wettertauglichkeit.

2 Gedanken zu „Solar Powerbank? Lieber nicht!

  1. Pingback: Solar-Ladegeräte im Test - 2015 - WattGeizer.com

  2. Danke für den Blogeintrag/Artikel! Ich überlege, mir eine einfache Powerbank zuzulegen und hatte schon mit so einem Solardingen geliebäugelt. Mir war zwar vorher schon klar, dass die Solarzellen nur zusätzlich laden (also quasi mithelfen), aber irgendwie rechnet sich der Aufwand und die Mehrkosten wohl nicht. Die Bank ist entweder im geschlossenen Raum (da kann man sie auch gleich an die Steckdose anschließen …) oder in einer verschlossenen Tasche.
    Also habe ich Geld gespart! 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert